das hüftgelenk

 

Beschwerden rund um die Hüfte und Leistenregion sind ein häufiges Krankheitsbild in der Sportarztpraxis. Leider sind die Ursachen dieser Beschwerden sehr mannigfaltig und häufig primär nicht hundertprozentig auszumachen.

Ein Feld von Erkrankungsbildern sind Einklemmungssyndrome, sogenannte Impingementsyndrome. hierbei besteht teils von Geburt oder durch Beanspruchung ein verplumpter Knochen, welcher die Funktion des Hüftgelenks stört und Schmerzen verursacht. Bei Nicht-Therapie kann sich eine Arthrose in jungen Jahren entwickeln. Da es sich um ein mechanisches Problem handelt, ist oft die operative Therapie im Rahmen einer Hüftgelenksspiegelung angezeigt.

Das Hüftgelenk selbst ist als stark beanspruchtes Gelenk häufiger von Arthrose betroffen als andere Gelenke. Sind andere Ursachen ausgeschlossen und findet sich im Röntgenbild eine fortgeschrittene Arthrose bietet sich bei anhaltenden Schmerzen als letzte Möglichkeit die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks. Bei uns wird in einer schonenen OP-Technik minimalinvasiv operiert.

 

Auch Leistenproblematiken können als Schmerzauslöser zugrunde liegen. Vom klassischen Leistenbruch bis zur "weichen Leiste", einer Bindegewebsschwäche des Leistenkanals, können alle Formen an Störungen vorkommen. Bleibt die konservative Therapie erfolglos und erhärtet sich die Diagnose, sollte der Leistenkanal operativ stabilisiert werden. Hier arbeiten wir mit entsprechenden Spezialisten zusammen.

Mindestens genauso häufig ist die untere Lendenwirbelsäule verantwortlich, genauer gesagt das sogenannte ISG-Gelenk. Dies ist eine rigide Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beckenskelett. Findet sich eine Blockade in dieser Region, wird diese Bewegungssstörung sanft durch Manualtherapie gelöst. Der Patient muss daraufhin seine Bauchmuskulatur stärken.

Insgesamt sind die Ursachen derart vielfältig, dass eine komplette Beschreibung hier nicht geleistet werden kann. Eine Differenzierung findet somit in der entsprechenden Sprechstunde statt.

 

Das künstliche Hüftgelenk

 

PD Dr. Burchard und sein Team arbeitet mit minimalinvasiven Verfahren. So werden die umgebenden Muskeln bestmöglichst geschont. Hilfreich sind hier die Erfahrungen aus der Sportmedizin.

Die Hüftgelenksersatz-Operation wird für Sie völlig schmerzfrei in Narkose durchgeführt. Die Anästhesisten werden mit Ihnen die geeignete Methode besprechen.

Die OP dauert je nach Fall zwischen 45 und 90 Minuten. Nach einem Hautschnitt von 10 bis 12 cm Länge wird unter genauester Schonung der Muskeln und Weichteile das Gelenk freigelegt. Die Muskeln werden nur zur Seite geschoben und nicht durchtrennt.

 

Der Oberschenkelhals wird eingesägt und der erkrankte, zerstörte Hüftkopf entfernt. Zur Vorbereitung für den Einsatz des künstlichen Hüftgelenks wird die verschlissene Hüftpfanne ausgefräst und ein Pfannenersatz implantiert.

Danach wird der Markraum des Oberschenkelknochens so präpariert, dass der Schaft exakt (mit oder ohne Zement) sitzt. Auf den Prothesenschaft wird der Prothesenkopf aufgesetzt. Alle Teile werden zu einem Gelenk zusammengefügt, d.h. der Schaft wird mit dem Kopf in die Pfanne eingepasst.

Der OP-Zugang wird vernäht und wieder geschlossen.

 

Der Aufenthalt in der Klinik beträgt ca. 7-10 Tage. Für 2-3 Wochen ist der Patient auf Gehstützen angewiesen, um dem umgebenden Gewebe Zeit zur Erholung zu geben. Die Anpassung des Körpers an das neue künstliche Gelenk benötigt viele Monate. Nach dem Aufenthalt in der Klinik folgt eine Anschlußheilbehandlung (Reha). Ob dies ambulant oder stationär erfolgt wird, klären die Mitarbeiter während des Krankenhausaufenthalts mit dem Patienten ab.

Die "Sportlerhüfte"

 

Die Möglichkeit, den wertvollen Knochen bei einer Hüftprothesenoperation so weit wie möglich zu erhalten, ist durchaus erstrebenswert. Jedoch darf dies nicht auf Kosten der Stabilität gehen. Deshalb sind für die Anwendung der oben gezeigten "Kurzschaftprothese" (das Modell wird nur im Schenkelhals und Trochantermassiv verankert) spezifische Voraussetzungen notwendig.

Der Knochen des Patienten sollte – noch mehr als bei der oben beschriebenen zementlosen Verankerung – von guter Qualität sein. Auch die Kurzschaftprothese wird ohne Zement implantiert. Sie verklemmt sich im Schenkelhals des Oberschenkelknochens und minimiert so den Knochenverlust.

Dies bringt dann einen Vorteil, wenn der schmerzgeplagte Patient noch jung ist und eine Wechseloperation mit höherer Sicherheit eingeplant werden muss. Hier bringt nun das knochensparende Vorgehen eine bessere Ausgangssituation für eine zweite Operation. Hiermit ist eine weitere Voraussetzung schon erwähnt. Die Kurzschaftprothese ist in erster Linie für jüngere Patienten (< 70 Jahre) konzipiert, da hier der Knochen erwartungsgemäß noch relativ fest und dicht ist.

Schließlich kann die Möglichkeit, eine Kurzschaftprothese zu verwenden, erst während der Operation gesichert werden, wenn der Operateur den Knochen des Patienten beurteilen kann.